Nicht nur lässt sich der Emmentaler vorzüglich geniessen auch landschaftlich wird vom feinsten geboten. Chum u lueg!
SCHLOSS HÜNIGEN
Ticino
Biasca
Arboretum
Mutzbachfall
Die Reise beginnt am Rand des Waldes, wo ein altes Bauernhaus die Geschichten vergangener Generationen zu erzählen scheint. Mit seinen abgeblätterten Fassaden, den verwitterten Fensterläden und der rustikalen Dachkonstruktion steht es da wie ein stiller Zeuge einer anderen Zeit. Zwischen alten Gerätschaften und moderner Landwirtschaft verläuft der Weg – ein Übergang von gestern zu heute.
Ein Stück weiter, am Rand des Pfades, blüht ein Löwenzahn in voller Pracht. Zwei leuchtende Sonnenräder ragen aus dem wilden Grün empor – Taraxacum officinale, einfach, unscheinbar, aber voller Leben. Ein stiller Frühlingsgruß aus dem Boden, begleitet von Brennnesseln, wilden Erdbeeren und Lichtflecken, die durch das Blattwerk tanzen.
Dann wird es kühl und feucht – der Pfad führt in eine Felsöffnung, durch die ein kleiner Wasserlauf rinnt. Die Höhle ist kaum mehr als ein natürlich geformter Tunnel, doch das Licht am Ende verheißt Weitergehen. Das Wasser flüstert leise, der Boden glänzt. Jeder Schritt hallt nach, jeder Tropfen scheint hier mehr zu wiegen.
Und schließlich, nach wenigen Minuten durch das schattige Grün, öffnet sich der Wald – und dort stürzt er herab: der Mutzbachfall, an der Grenze zwischen dem Oberaargau und dem Emmental. Im vollen Glanz des Frühlings zeigt er sich, kühl und kraftvoll, eingehüllt in das frische Licht der jungen Blätter. Ein Ort, der sich nicht aufdrängt, aber bleibt. Leicht erreichbar, besonders für Familien – und doch ein kleines Paradies. Ich war allein unterwegs an diesem Tag, aber meine Gedanken waren bei meinen Jungs. Beim nächsten Mal nehme ich sie mit. Solche Orte muss man teilen. Solche Idyllen gibt es nicht mehr viele.